26.09.2014 11:04
EM Feldmessung mit EFM51

Hallo Kollegen

Folgende Thematik beschert mir Kopf zerbrechen.
Meine Aufgabe ist es nachweislich bei der Montage eines elektrischen Moduls (Platine an Gehäuse schrauben, Dichtungen einsetzen usw...) das elektrische Feld zu prüfen.

Dazu verwende ich das EFM 51 im E-Field Modus
Die Messungen waren immer so im Bereich 0,20kV/m - 0,10kV/m jetzt versuche ich heraus zu finden wo der Grenzwert liegt und in der Norm finde ich nichts.

Hat hier jemand damit schon Erfahrung sammeln können?

mfg

29.09.2014 07:11
Re: EM Feldmessung mit EFM51
Guten Morgen,

also soweit mir bekannt ist, dürfen in einer EPA 10kV/m (100V/cm) nicht überschritten werden. Das gilt aber allgemein für alles. Interessant wäre es welche ESD-Empfindlichkeit die Bauteile auf der Platine haben. Anhand dieser Angaben würde ich dann abwägen. 0,20kV/m - 0,10kV/m kommt mir schon sehr gering vor.

Was sagt denn der ESD-Coach dazu?

Gruß D2X

Editiert von D2X - 29.09.2014 07:12

29.09.2014 09:07
Re: EM Feldmessung mit EFM51
Stimmt!
Lt. Norm DIN EN 61340-5-1 darf das elektrostatische Feld, dort wo ESD-empfindliche Bauelemente gehandhabt werden, 10.000 Volt/m = 100Volt/cm nicht übersteigen. Also wenn Kontaktgefahr zu ESDS besteht.

Sollte das Oberflächenpotential auf einem Isolator 2000 Volt übersteigen, und man benötigt diesen zum Arbeiten, dann muss ein Mindestabstand zu ESD-empfindlichen Teilen von min. 30 cm eingehalten werden.

Die Frage nach der ESD-Empfindlichkeit der Bauteile ist ebenfalls gerechtfertigt. Sollte diese über den gemessenen Oberflächenpotentialen liegen, dann kann man den Platz auch bei E-Feldern über 100 Volt und Kontaktgefahr freigeben. Jedoch ist eine ständige Nachprüfung ratsam.

Schöne Grüsse
vom ESD-Coach

29.09.2014 12:43
Re: EM Feldmessung mit EFM51
Hallo ESD Coach,

die Aussage:

Sollte diese über den gemessenen Oberflächenpotentialen liegen, dann kann man den Platz auch bei E-Feldern über 100 Volt und Kontaktgefahr freigeben. Jedoch ist eine ständige Nachprüfung ratsam.

kann ich leider nicht richtig nachvollziehen. Steht das irgendwo geschrieben?
Oder ist das aus aus Ihrer Erfahrung?

Sollte nicht erst versucht werden das Problem zu lösen?
Ggf. mit einem Ionisator? Oder andere Materialien einsetzen?

vielen Dank und Gruß

30.09.2014 12:42
Re: EM Feldmessung mit EFM51
Hallo waltair, gute Frage.
In der Praxis gibt es Arbeitsplätze, wo nur ein oder wenige ESDS verarbeitetet. Sollte deren ESD-Empfinflichkeit bei zb 4000 Volt liegen, kann man eine Gefahr von zb 200 Volt E-Feldern ausschließen und die Linie an dem empfindlichsten Teil ausrichten. Ist dies nicht möglich ist Ionisation sicher eine Lösung.
Ich würde immer erst eine Gefährdungsbeurteilung durchführen und danach den betriebswirtschaftlich sinnvollsten Einsatz von ESD-Kontrollelementen planen.

Schöne Grüsse
vom ESD-Coach